So manche Banken umwerben ihre Produkte mit Kontosaldierung «kostenlos». Wiederum gibt es Institute, die verlangen eine Gebühren für die Saldierung von Bankkonten zwischen drei und fünf Franken. Jedoch bleibt es selten bei kostenlos und die Spesen summieren sich um ein Vielfaches.
Warum ist kostenlos nicht gratis? Die Gebührenmodelle der Banken sind variationsreich, unübersichtlich und lang. Doch wer den Geist der Banken durchschaut, kann ein Leichtes seine Saldierungsgebühren verringern.
Fällige Kosten für Konto saldieren
Mit der Gebühr «Konto saldieren» sind die Aufwendungen seitens der Bank nicht immer komplett abgegolten. Denn eine Kontoaufhebung oder Aufhebung der Bankverbindung kann weitere kostenpflichtige Folgeaktiväten auslösen.
Die folgenden Gebühren-/Spesenarten haben einen engen Bezug zur Kontosaldierung (einfache Kontobeziehung, bestehend aus Privat-/Sparkonto):
Spesen für die (eigentliche) Kontosaldierung
Mit dem Auftrag zur Kontosaldierung wird in der Regel ein ausserordentlicher und somit kostenpflichtiger Kontoaschluss ausgelöst. Dabei werden Soll- und Habenzinsen sowie anfallende Spesen berechnet und belastet.
Gebühr für Aufhebung der gesamten Geschäftsbeziehung
Es gibt wiederum Banken, die erst beim letzten verbliebenen Konto eine Aufhebungsgebühr verlangen, also bei Schliessung der Geschäftsbeziehung.
Zuschlag für manueller Zahlungsauftrag
Ist nach Kontosaldierung ein Restbetrag übrig und die Überweisung erfolgt an eine Drittbank, ist für die «manuelle» Zahlungsausführung eine Gebühr fällig.
Gebühr für Zahlung zulasten Sparkonto
In der Regel sind Zahlungsaufträge an Drittbanken1 zulasten Sparkonten gebührenpflichtig. Wer also eine reine Sparkontobeziehung aufhebt und sich den Restbetrag überweisen lässt, bezahlt ergänzend zum manuellen Zahlungsauftrag einen weiteren Zuschlag .
1 Je nach Bank gelten die Gebühren auch für interne Geldüberträge.
Porto-/Versandkosten
Wird die Geschäftsbeziehung mit einer Saldierung gänzlich aufgehoben, wird in der Regel der Zugang zum E-Banking gesperrt2. Die Zustellung der Abschlussdokumente wie Kontoauszug und Zins- und Kapitalbescheinigung geschieht dann kostenpflichtig per Post.
2 Auf Kundenwunsch kann die Bank während einer befristeten Zeit den E-Banking-Zugang weiterhin zugänglich machen.
Was die Banken für die Saldierung von Bankkonten verlangen
Je nach Verhältnis der Bankbeziehung unterscheiden sich die Gebühren der Banken erheblich. Nachfolgend einige Kostenbeispiele (Stand 5. Dezember 2023, Quellen: Internet).
Aufhebung Geschäftsbeziehung bestehend aus Privat- und Sparkonto
Die Luzerner Kantonalbank erhebt pauschal 20 Franken, zuzüglich mögliche Porto-/Versandkosten (gilt für alle Banken).
Die Basler Kantonalbank verrechnet je Konto eine Gebühr von 20 Franken. Darin abgegolten ist nach Auskunft der Bank auch die Überweisung des Restbetrags an die Drittbank. Für die Abschlussbuchung inkl. Übertrag zulasten Sparkonto ist zusätzlich eine Gebühr von 3 Franken fällig.
Kontosaldierungen sind bei der Aargauische Kantonalbank kostenlos (Privat-/Sparkonto). Der Restbetrag des Sparkontos wird intern kostenlos auf das Privatkonto übertragen. Für die Instruktion beziehungsweise Überweisung Abschluss-Saldo ab Privatkonto kostet dann 15 Franken.
Kontosaldierung Sparkonto inkl. Aufhebung Geschäftsbeziehung
Bei der Bank Cler kostet die Saldierung eines Sparkontos mutmasslich 3 Franken. Doch am Schluss bekommt der Kunde eine Abrechnung von knapp 22 Franken.
Bild: Auszug Bank Cler Konto-Abrechnung
Aufhebung Geschäftsbeziehung bestehend aus einem Privatkonto
Die Kontosaldierung ist bei der Zürcher Kantonalbank kostenlos. Die Überweisung eines Restsaldos an eine Drittbank kostet hingegen 20 Franken.
Gänzlich kostenlos bei der Smartphone-Bank Neon
Seit Sommer 2022 ist Neon mit der Funktion Spaces auch ein verzinstes Sparkonto. Wem Neon nicht gefällt (Privatkonto, Mastercard, Spartopf), kann kostenlos und online künden.
Die Online-Kündigung – Neon Konto auflösen geht digital
Saldierungsgebühren vermeiden: Tipps
Mit unbequemen Kündigungs-Bedingungen werden Wechselwillige administrativ Müde gemacht und zum Verbleib bedrängt. Doch es gibt Wege, Saldierungsgebühren zu minimieren.
Nur geringer Restsaldo zurückbelassen
Die Gelder selbständig abziehen3. Es ist lediglich ein Restsaldo für die Gebühr der Kontosaldierung zu belassen. Damit entfällt der Zuschlag für den manueller Zahlungsauftrag.
Gebührenersparnis ist ein zusätzlicher und bedingungsloser Extra-Zins.
Bei Sparkonten den ordentlichen Jahresabschluss abwarten
Seit Sparkonten wieder Zinsen abwerfen, ist das Konto nach der jährlichen Zinsgutschrift zu saldieren. Dann die Gelder selbständig an die neue Bank überweisen3. Zurück bleibt lediglich eine Restbetrag für den Kontosaldierung.
3 Rückzugslimiten beachten. Auf digitalmedia.ch gibt es Tipps im Umgang mit Betragskündigungen.
Gebühren vermeiden am Beispiel der Bank Cler
Bei der Bank Cler kostete die Sparkonto-Saldierung insgesamt knapp 22 Franken. Mit einer angepassten Vorgehensweise hätte man 15 Franken sparen können, nämlich:
- Gutschrift Jahreszins abwarten (31.12.).
- Überweisung an Drittbank zulasten Cler Sparkonto: Gebühr 3 Franken. Saldierungsspesen zurückbelassen.
- Der Restbetrag deckt die Kontosaldierung von CHF 3 und das Porto von aktuell 90 Rappen.
Wie ist die Kontosaldierung mitzuteilen?
Noch immer gibt es zahlreiche Banken, die eine schriftliche Mitteilung verlangen. Dabei genügt längst eine Mitteilung via E-Banking.
Auf digitalmedia.ch gibt es praktische Hinweise zur Kontosaldierung:
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