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Ratgeber kostenlose Bankkonten Schweizer Kantonalbanken

Handybanken wie Neon und Yuh haben mit ihren digitalen Angeboten den apathischen Markt traditioneller Filialbanken wiederbelebt. Um ihre Kundenbasis zu erhalten und zu erweitern, gibt es zunehmend kostenlose Bankkonten Schweizer Kantonalbanken.

Die Banklösungen mögen kostenlos sein, die umfangreichen Gebührenmodelle bleiben dennoch. Es gibt einige Punkte die im direkten Vergleich zu Mobile-Only-Banken zu berücksichtigen sind, um nicht in eine Gebührengrube zu fallen.

Versteckte Gebühren: Vermeintlich kostenlose Bankkonten können trügerisch sein

Es ist wichtig zu beachten, dass die Abschaffung von Kontoführungsgebühren nicht unbedingt bedeutet, Bankdienstleistungen sind kostenlos. Für bestimmte Services können weiterhin teilweise hohe Kosten anfallen.

Hier sind einige versteckte Gebühren, auf die besonders zu achten sind:

Transaktionsgebühren

Bank-Überweisungen und Kartenzahlungen in Fremdwährungen, genannt Transaktionszuschlag. Dabei kann es sich um einen fixen Betrag und/oder Prozentsatz des Transaktionsbetrags handeln (nach Umrechnung in Schweizer Franken).

Geldabhebungen an bankfremden Geldautomaten sind auch oft unbekannte Transaktionsgebühren.

Kostenzuschläge bei Expresszahlungen, also bei Ausführungen am gleichen Valutatag mit Erfassung nach 12 Uhr.

Fremdwährungsgebühren

Bei Zahlungen und Bargeldbezug in Fremdwährungen erheben Banken einen Aufschlag auf den Wechselkurs. Je nach Währung betragen die Extra-Gebühren zwischen 1 und 5 Prozent. Hauptwährungen wie Euro, US-Dollar und das Britische Pfund bewegen sich in der unteren Bandbreite.

Ratgeber Auslandzahlungen

Die Kostenunterschiede für Auslandsüberweisungen betragen je nach Bank und Währung bis zu 5 Prozent.

Kartenkosten

Für eine zum Konto dazugehörende Mastercard oder Visa ist abgesehen von Ausnahmen eine jährliche Kartengebühr fällig.

Kartensperrung, Ersatzkarte und neuer PIN kosten viel Geld und unterscheiden sich je nach Bank teilweise erheblich.

Gebühren für Zusatzleistungen

Für ein Privatkonto ist ein eSteuerauszug überwiegend kostenpflichtig und die Gebühr beträgt je nach Bank ab 25 Franken (ohne Wertschriften).

Nichts ist für die Ewigkeit: Wer sich trennt, zahlt. Banken erheben verschiedenartige Gebühren für die Saldierung von Bankkonten. Jedoch bleibt es selten bei kostenlos und die Spesen summieren sich um ein Vielfaches. Saldierungsgebühren minimieren, ein Ratgeber auf digitalmedia.ch.

Angebote kostenlose Bankkonten Schweizer Kantonalbanken

Nachfolgend eine Auswahl der Angebote1 von «gratis» Bankkonten am Beispiel einiger Kantonalbanken und der Migros Bank.

Das kostenlose Konto der AKB (Aargauische Kantonalbank)

Bereits früh per 1. April 2023 hat die AKB sämtliche Kontoführungsgebühren und Buchungsspesen abgeschafft. Ein Jahr später dann verzichtet die Bank auf die Jahresgebühr der AKB Debit Mastercard.

Kartenzahlungen in Fremdwährungen bleiben kostenpflichtig: Transaktionszuschlag und Wechselkursaufschlag. Preislich attraktiv hingegen sind die Kartenzusatzgebühren für Sperrungen, Ersatzkarte uns PIN – die nämlich gänzlich kostenlos.

AKB Privatkonto

  • Grundgebühr Konto: CHF 0.–
  • CHF Express-Zahlung: bis 15.30 Uhr ohne Aufpreis
  • SEPA Zahlung: CHF 0.–2
  • Kontosaldierung: CHF 0.–

Debitkarte4

  • AKB Debit Mastercard: CHF 0.–
  • Transaktionszuschlag Fremdwährungen: CHF 1.50
  • Währungsaufschlag Fremdwährungen3: 1,7%

Digitales Onboarding (Neukunde)

Die Online-Kontoeröffnung geschieht mittels Online-Identifizierung und Chip-Auslesung des biometrischen Ausweispapiers. Bei Ausweisdokumenten ohne NFC-Chip erfolgt die Prüfung manuell. Eingeschränkte Eröffnungs-und Bearbeitungszeiten sind möglich.

Die Verträge und Dokumente werden digital angezeigt und elektronisch signiert.

fix. – das digitale Konto der Zuger Kantonalbank

Seit Herbst 2022 gibt es das kostenlose Bankprodukt der Zuger Kantonalbank, bestehend aus Privatkonto und einer virtuellen Visa Debit.

Folglich sind Bargeldbezüge mit der virtuellen Karte nur an NFC-fähigen Automaten möglich.

ZugerKB Konto-Set fix.

  • Grundgebühr Konto: CHF 0.–
  • Bargeldauszahlung Schalter: 4.–
  • SEPA Zahlung: CHF 0.–2
  • LSV wird nicht unterstützt
  • Kontosaldierung: CHF 20.–

Debitkarte4

  • Virtuelle Visa Debit: CHF 0.–
  • Transaktionszuschlag Fremdwährungen: CHF 1.50
  • Währungsaufschlag Fremdwährungen3: 1,6%

Digitales Onboarding

Die Registrierung für das Konto erfolgt komplett digital: Online-Identifizierung und digitale Vertragsunterzeichnung.

Eine Produktbeschreibung zum Konto der Zuger Kantonalbank gibt es auf digitalmedia.ch:

ZKB Banking: das gratis Konto der Zürcher Kantonalbank

Mit dem Billigprodukt «ZKB Banking» lanciert die Zürcher Kantonalbank per 1. Januar 2024 ein kostenloses Privatonto inklusive gratis Visa Debitkarte.

Die Strafgebühren für Kartentransaktionen in Fremdwährungen bleiben jedoch.

ZKB Banking

  • Grundgebühr Konto: CHF 0.–
  • CHF Express-Zahlung: bis 13 Uhr kostenlos, dannach CHF 2.–
  • SEPA Zahlung: CHF 0.–2
  • Kontosaldierung: CHF 0.–

Debitkarte4

  • ZKB Visa Debit: CHF 0.–
  • Transaktionszuschlag Fremdwährungen: 1,25%, maximal CHF 1.50
  • Währungsaufschlag Fremdwährungen3: 1,2%

Digitales Onboarding

Das Konto kann zwar online eröffnet werden inkl. Prüfung der Identifikation, die Vertragszustellung und -unterzeichnung erfolgt händisch und per Post. Eingeschränkte Eröffnungs-und Bearbeitungszeiten sind möglich.

Auf digitalmedia.ch gibt es eine ausführliche Beschreibung zum Gratis-Konto der ZKB:

Charme-Offensive auch aus St. Gallen

Per April 2024 hat die St. Galler Kantonalbank nachgezogen und das Privatkonto gibt es seither ohne Kontoführungsgebühr. Gebühren für die Debit Mastercard und Zahlungen in Fremdwährungen bleiben (fast) unverändert.

Auffallend im Vergleich zur AKB und ZKB: Der Transaktionszuschlag für Kartenzahlungen im Internet von CHF 1.50 entfällt.

St. Galler Kantonalbank Privatkonto

  • Grundgebühr Konto: CHF 0.–
  • SEPA Zahlung: CHF 0.–2

Debitkarte4

  • Debit Mastercard: CHF 50.–
  • Transaktionszuschlag Fremdwährungen: stationär CHF 1.50 / Online CHF 0.–
  • Währungsaufschlag Fremdwährungen3: 1,7%

Digitales Onboarding

Die Online-Eröffnung ist umfassend abgedeckt: Online-Identifizierung wie auch Video-Identifizierung. Vertragsabschluss mittels digitaler Signatur. Eingeschränkte Eröffnungs-und Bearbeitungszeiten sind möglich.

Aus Mostindien das Gratiskonto der Thurgauer Kantonalbank

Wie bei den Nachbarn aus St. Gallen ist auch bei der Thurgauer Kantonalbank seit April 2024 das Privatkonto kostenlos. Die Jahresgebühr für die Debit Mastercard hält sich jedoch hartnäckig.

Basiskonto TKB

  • Grundgebühr Konto: CHF 0
  • CHF Express-Zahlung: bis 12 Uhr kostenlos, dannach CHF 3.–
  • SEPA Zahlung: CHF 0.–2

Debitkarte4

  • Debit Mastercard: CHF 40.–
  • Transaktionszuschlag Fremdwährungen: stationär CHF 1.50 / Online CHF 0.–
  • Währungsaufschlag Fremdwährungen3: 1,5%

Digitales Onboarding

Die Thurgauer Kantonalbank unterstützt kein digitales Onboarding. Das Privatkonto kann zwar online beantragt werden, die Abwicklung erfolgt per Post. Des weiteren braucht es eine echtheitsbestätigte Ausweiskopie.

Kostenlose Bankkonten Schweizer Kantonalbanken am Beispiel der Thurgauer Kantonalbank
Konto gratis? (tkb.ch)

Wenn eine Bank ein gratis Bankkonto anbietet, heisst das in der Regel nur, dass keine monatlichen Kontoführungsgebühren erhoben werden.

Billigoffensive der Migros Bank

Auch die Migros Bank hat per 1. April 2024 die Grundgebühren für Konto und Karte (Visa Debit) abgeschafft. Auch die Migros Bank kann sich hingegen nicht von den Fremdwährungs- und Transaktionsgebühren trennen.

Interessant für Freunde des Bargelds sind die kostenlosen Bezugsmöglichkeiten bei Migros- und Denner-Kassen.

Privatkonto Migros Bank

  • Grundgebühr Konto: CHF 0
  • CHF Express-Zahlung: bis 15 Uhr ohne Aufpreis
  • SEPA Zahlung: CHF 0.302
  • Kontosaldierung: CHF 0.–

Debitkarte4

  • Visa Debitkarte: CHF 0.–
  • Transaktionszuschlag Fremdwährungen: CHF 1.50
  • Währungsaufschlag Fremdwährungen3: 1,6%

Digitales Onbarding

Angebot der Online-Identifizierung, auch Video-Identifizierung möglich (Intrum AG). Digitale Vertragsunterzeichnung. Eingeschränkte Eröffnungs-und Bearbeitungszeiten sind möglich.

1 Teilauszug, Angaben ohne Gewähr und Recht auf Vollständigkeit (02.05.2024)
2 SEPA/Spesenteilung (SHA)
3 Kartenzahlung in Euro, Richtwerte, Abweichungen möglich (±)
4 Verwaltungsgebühren beachten (Ersatzkarte, Sperrungen, PIN)

So viel kosten Ferien im Euroland mit den Debitkarten der Kantonalbanken

Kosten bei Kartenzahlungen im Ausland am Beispiel eines Schweizer Haushalts mit einem Sommer-Ferienbudget von gut 3’400 Franken mit Aufenhalt im nahen Euroland.

  • 27 Kartenzahlungen: 2’500 Euro (7x Beträge ab 100 Euro, 20x unter 20 Euro)
  • 2x Bargeldbezug: 1x in der Schweiz (500 Euro), 1x im Ausland (400 Euro)

Gesamtrechnung Aufschlag in Prozent: Gebühren und Kommissionen, im Aufschlag enthalten sind auch Bargeldbezüge im In- und Ausland.

Neon ist mit einem Aufschlag von 0,4% deutlich vor den Debit-Karten. Auf Platz 2 die Zürcher Kantonalbank. Mit dem Gebührenmodell 1,25% vom Transaktionsbetrag, maximal jedoch CHF 1.50 CHF – hat das Produkt gegenüber den anderen KBs einen Kostenvorteil. Das liegt daran, da die anderen Debitkarten eine starre Fixgebühr von CHF 1.50 je Transaktion haben. Kleinstbuchungen kosten so viel Geld.

Gibt es Einschränkungen von Debit gegenüber Kreditkarten?

Aussagen über Schwierigkeiten bei Transaktionen mit Sicherheitsleistungen halten sich unbegründet. Diese Fehlwahrnehmungen stammend weitgehen von Medien, dass Debitkarten nicht für Hotelbuchungen oder Mietwagenzahlungen verwendet werden können.

Ursache Zahlungssteller

Im Unterschied zu Kreditkarten wird bei einer Debitkarte der fällige Kauf-/Mietbetrag beim Einchecken bzw. Fahrzeugabholung direkt dem Bankkonto belastet. Zahlungssteller hatten technisch bedingt Schwierigkeiten, die Direktbelastung auszulösen – die Zahlung wurde abgelehnt.

Bei Buchungen mit Kautionsleitungen (Hotel, Fahrzeuge) beanspruchen Zahlungsteller nicht sichtbare Sicherheitsbeträge. Bei Kreditkarten bürgt der Kartenherausgeber im Rahmen der Kundenlimite. Debitkarten hatten zu Beginn (zirka 2019) Mühe im Umgang mit Sicherheitsleistungen. Abhilfe schafft seither ein virtueller Verfügungsrahmen für Betragsreservationen.

Ursache Karteninhaber

Das vorhandene Kontoguthaben ist gegenüber den Betragsansprüchen nicht immer ausreichend gedeckt. Daher sollte das Konto stets ein ausreichender Saldo aufweisen.

Zudem ist auf die Tages-Ausgabelimite zu achten. Besonders dann, wenn eine grössere Direktbelastung stattgefunden hat. Weiter haben Karteninhaber in der App aus Sicherheitsgründen die Limite weiter eingeschränkt. Das geht oft vergessen.

Transaktionsabweisungen erfolgen primär infolge einer Nichtakzeptanz von Prepaid- und Debitkarten. Und nicht wie oft angenommen wegen einer fehlenden Kreditlimite.

Können Filialbanken Digitalbanking? Ein Vergleich mit Neo-Banken

Die «Günstig-Produkte» sind keine eigenständigen Apps und somit nicht Mobile First. Die technische Umsetzung erfolgt im «Add-on»-Verfahren zum bestehenden E-Banking beziehungsweise App der Bank.

Der Gebrauch der jeweiligen Visa Debit-Karte setzt die Nutzung einer weiteren App voraus. Stamm-Mutation und die Geräteverwaltung erfolgen zudem ausserhalb der App, nämlich über die Webanwendung.

Die Gebühren für Transaktionen in Fremdwährungen, Kartenzahlung und Banküberweisung gelten mit Ausnahmen die ordentlichen Bankgebühren, also ohne Vergünstigung.

Was muss Digitalbanking können? Eine Gegenüberstellung:

Fazit

Der Wettbewerb mit Neo-Banken und Veränderungen im Zahlungsverkehr hat Filialbanken mit ihren kostenlosen Angeboten gewiss beinflusst.

Denn die Bedürfnisse der Kunden sind im Wandel. Vieles wird im Self-Service gemacht. Bisher haben Kantonalbanken und Co. die Selbstbedienung finanziell ungenügend abgegolten.

Kunden sollten dennoch die Gebührenstruktur genau prüfen und sich im Markt orientieren, ob die Services der Hausbank preiswert sind und leistungsgerecht erbracht werden.

Kostenlose Privatkonten sind jedoch nur der erste Schritt. Auch die sesshafte Gebührenoligarchie im Anlagegeschäft für Fonds und Vorsorgefonds gehören abgeschafft.

«Der Erfolg von Neobanken wie Yuh oder Neon, die junge Kundschaft dank vieler gebührenfreier Dienstleistungen in Scharen anziehen, sorgt bei etablierten Bankplayern für Muffensausen.» blick.ch / 27. März 2024

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