«We got a banking licence»
Pünklich zur Weihnachtszeit – die Europäische Zentralbank hat den Antrag für eine europäische Banklizenz genehmigt.
Ein gewichtiger Meilenstein ist erreicht, wenn auch noch eingeschränkt anwendbar. Revolut schreibt auf ihrem Blog vom 13. Dezember 2018:
«Now, it’s worth pointing out that nothing is going to change right away. Despite being granted with a licence, this does not automatically turn us into a bank right away.»
Was bedeutet das nun genau? Ein Versuch einer persönlichen Einordnung.
Revolut wird im 2019 die Lizenz erstmalig in Littauen anwenden; die litauische Bankenaufsicht hat Revout eine «spezialisierte Banklizenz» gewährt.
Nach und nach werden weitere europäische Landesmärkte angegangen. Bis es soweit ist, sind umfangreiche technische und fachliche Arbeiten nach Vorgaben umzusetzen.
Die Produktepipeline von Revolut
Ist die anspruchsvolle Bereitstellung gelungen, der Pilot in Littauen positiv verlaufen und die Bankenaufsicht erteilt grünes Licht, gibt es für Privatkunden zahlreiche Neuerungen:
Europäische Einlagensicherung EDIS
Guthaben bis 100’000 Euro sind künftig mit der Einlagensicherung direkt bei Revolut abgedeckt.
Zurzeit werden die Kundengelder auf Konten bei Lloyd’s oder Barclays geführt und abgesichert (GB Tier-1-Bank).
Überziehungs-/Kontokorrent-Limiten
In einem ersten Schritt wird wohl eine Art Überziehungslimite eingerichtet: Ist auf dem Revolut-Konto einmal nicht ausreichend Deckung vorhanden, wird die Kreditkarten-Transaktion in Höhe der Limite ausgeführt. Denkbar könnte auch sein, die Prepaid von Revolut wird abgelöst durch eine Kreditkarte mit Debitfunktion.
Das Angebot Privatkredit wird von Revolut ebenso angestrebt; mit wenigen Klicks und zeitnahem Online-Kreditentscheid.
Zahlungsverkehr Revolut
Revolut führt die Kundenkonti nun vollständig unter Eigenregie – Sammelkonto mit Referenznummern entfallen. Für Schweizer Revolut-Kunden bedeudet dies eine positive Weiterführung.
Die Banklizenz – Chancen für Revolut in der Schweiz
Kommt die Schweizer IBAN? Revolut möchte bekanntlich für Schweizer Kunden bis Ende Jahr die Möglichkeit schaffen, eine CH-IBAN anzubieten. Bis dato heute gibt es noch keine weiterführenden Informationen.
Seit dem 25. Dezember 2018 ist es nun soweit – die Schweizer IBAN für Überweisungen in Schweizer Franken ist da:
- Spesenfrei
- Gutschrift innert maximal zwei Bankwerktagen
- Umwege über Wise entfallen
- Uneingeschränkt vom Interbankenkurs profitieren
Revolut – die bessere Wahl für Käufe in Fremdwährungen: Die wenig transparenten Umrechnungskurse und hohen Bearbeitungszuschläge von Viseca und Co. gehören der Vergangenheit an. Auch für das Bezahlen in Schweizer Franken ist Revolut nun bestens geeignet.
Eine bedeutende Änderung hat es nun dennoch gegeben: Das Sammelkonto für Swift-Überweisungen in Schweizer Franken ist weggefallen.
Obwohl es sich um eine GB-IBAN handelt, liegen die Vorteile gegenüber dem Sammelkonto auf der Hand – der Umweg über Lloyd’s oder Barclays entfällt:
Die Swift-Überweisung bis zur Gutschrift dürfte sich verkürzen und der Dauer einer SEPA-Zahlung entsprechen.Swift-Überweisungen in CHF sind mit Gebühren verbunden. Insbesondere die Kosten auf Seite Empfängerbank von Revolut (Lloyd’s) waren meist wenig transparent.
Persönliche CH-IBAN
Hat Vlad Yatsenko wirklich von einer persönlichen Schweizer-IBAN gesprochen? Oder wurde doch eher neutral von IBAN gesprochen? Noch ist es nicht soweit; mit der jetzigen Lösung lässt es sich sehr gut leben.
Wie es auch kommt – das Angebot von Revolut vereint echtes Digitalbanking, 24/7 Service-Leistungen und tolle Kostenvorteile; die Gebühren-Exzesse von Viseca und Co. entfallen.
Weiterführende Informationen
- Distruption Digitalbanking – Distanz zum Kerngeschäft, die neue Befähigung. Artikel auf digitalmedia.ch vom 20. November 2018.
- Bezahlkarten mit NFC – Risiken? – «Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.» Artikel auf digitalmedia.ch vom 1. August 2018.
- Ad hoc Informationen auf Twitter von digitalmedia.ch
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