Ein paar Noten in der Tasche zu haben ist weiterhin vorteilhaft. Statt mit der physischen Plastikkarte kann man auch mit der am Handy hinterlegten Debit-/Prepaid am Bancomat Bargeld abheben.
Wie beim Bezahlvorgang im Geschäft wird das Smartphone an den NFC-Leser gehalten. Praktisch allemal, wenn die Karte zuhause liegt oder wer auf die physische Karte verzichten mag.
Kunden von Smartphone-Banken wie Neon oder Yuh können von der Neuerung profitieren. Während für Karteninhaber von Filialbanken aus Gebührensicht das Nachsehen haben.
Inhalt
- Bargeldbezug mit dem Handy – so gehts und was es dazu braucht
- Kreditkarten von Filialbanken – im Verborgenen erfreuen sich Gebühren
- Einfachheit geht mit Neo-Banken – ob Bargeldbezug oder Mobile Payment, alles in einer Karte
- Test mit Google Pay und Samsung Pay – einfachste Bedienung, die Karte bleibt zuhause
- Übersicht Geldautomaten mit NFC-Schnittstelle – Vorbild Postfinance
Bargeld mit dem Handy – mit NFC gehts
Seit Oktober 2020 verfügen Schweizer Bancomaten über eine einheitliche Software. Das ermöglicht unter anderem neue Funktionen wie: Bargeldbezug mit dem Smartphone mittels NFC-Leser.
Statt die Karte einstecken zu müssen, lediglich das Smartphone kurz über das NFC-Feld halten.
Die Möglichkeit des Handy-Bargeldbezugs funktioniert an allen Geräten mit dem Kontaktlos-Logo.
Das Smartphone – ich bin auch ein Bancomat
Mobile Payment wird erweitert: statt wie bisher nur bargeldlos bezahlen, jetzt mit dem Handy auch Bargeld abheben.
Wie beim Bezahlvorgang im Geschäft wird statt der physischen Karte das Handy an die NFC-Schnittstelle gehalten.
Was es dazu braucht
Wer sein NFC-Smartphone für Mobile Payment eingerichtet hat, kann am Bancomat auch Bargeld abheben – und doch gibt es einen wesentlichen Unterschied.
Handy für Mobile Payment einrichten:
- Eine Bezahlkarte von Visa oder Mastercard, die kompatibel ist zu einer Bezahllösung von Apple Pay, Google Pay oder Samsung Pay.
- Die Karte im digitalen Wallet hinterlegen.
Übersicht Kartenangebot und Kompatibilität Mobile Payment
Das Angebot wächst: Kartenangebot und Unterstützung Mobile Payment:
Filialbanken: Vorsicht, Gebührenfalle
Das Angebot an Bezahlkarten von Filialbanken ist nach wie vor auf das «zwei Kartenmodell» aufgebaut : 1 Maestro als Bancomatkarte, 1 Kreditkarte für das Bezahlen im Geschäft und für Online-Einkäufe.
Die Kreditkartengebühren von Filialbanken sind sehr variabel gehalten
Wer nun beispielsweise mit seiner Kreditkarte auf Monatsrechnung einen Bargeldbezug tätigt, bezahlt hohe Gebühren.
- Eine Kreditkarte von Viseca erhebt in der Regel eine Strafgebühr im Rahmen von etwa 4% beziehungsweise mindestens 10 Franken.
Umgehen lässt sich die Bargeldgebühr mittels der optionalen Direktbelastung.
- Dennoch bleibt die sogenannte Fremdgebühr, in der Regel von 2 Franken: Wer nicht am bankeigenen Automaten Geld bezieht, bezahlt.
Debitkarte von Mastercard und Visa
Die Maestro-Karte wird zurzeit bei manchen Filialbanken durch eine Debitkarte von Mastercard oder Visa abgelöst.
Eine Debitkarte vereint die Vorteile der Maestro- mit jener einer Kreditkarte. Die Kunden profitert jedoch nur dann, wenn er auf seine Bestandes-Kreditkarte verzichten kann und sich die Jahresgebühr sparen lässt. Ist das nicht der Fall, bezahlt der Bankkunden mehr.
Mit der Debitkarte entfallen für den Bargeldbezug die Strafgebühren. Bleiben tun hingegen die Gebühren für Fremdautomaten: von 2 bis 5 Franken.
Debit Visa und Mastercard von Filialbanken
Ausführliche Produktvorstellungen auf digitalmedia.ch
Einfachheit geht mit Smartphone-Banken wie Yuh, Neon
Einfachheit und Erlebnis in Technik, Bedienung und Preis – so geht Digitalbanking. Kunden von Neo-Banken schätzen diese Vorzüge. Wer keine Lust hat auf Gebühren-Schmöcker, nutzt die Angebote von Smartphone-Banken.
Genau so verhält es sich auch mit der vorgestellten Möglichkeit: Bargeld mit dem Handy.
Im Unterschied zu Filialbanken umfasst das Angebot der Neo-Banken das «1 Karten-Modell»: Debit-/Prepaid und Direktbelastung = keine Gebührendifferenzierung.
Zu beachten ist die Freigrenze der Bargeldbezüge – beispielsweise:
- Neon: 2 Bezüge/Monat kostenlos, darüber CHF 2 je Bezug
- Yuh: 1 Bezug/Woche kostenlos, darüber CHF 1.90 je Bezug
Kunden von Neon oder Yuh haben ergänzend die freie Automatenwahl, statt anstrengend nach einer Kantonalbank oder UBS zu suchen.
Die Schweizer Neo-Banken
Ausführliche Produktvorstellungen auf digitalmedia.ch
- Die Schweizer Smartphone-Banken im Vergleich
- Der Digitalbanking-Impulsgeber – alle Artikel auf digitalmedia.ch zum Schweizer Digitalbanking
Test mit Google Pay und Samsung Pay
Nebst Apple Pay unterstützt die Mastercard von Neon auch die Bezahlsysteme von Google Pay und Samsung Pay. Wer ein Samsung Smartphone nutzt, kann gleichzeitig wahlweise Samsung Pay und Google Pay einsetzen.
Am Automat einfachste Bedienung
Ein Bargeldbezug mit dem Handy ist schnell und einfach. Handy auf den Leser darüber halten, dann die PIN-Eingabe.
Und hier der Unterschied zu Mobile Payment: Beim Abheben von Bargeld wird unabängig des Betrags die Karten-PIN verlangt.
Dann die Wahl ob Auszahlung in CHF oder Euro (bei Postfinance), Betrag eingeben und fertig.
Geldautomaten mit NFC-Schnittstelle
Eine Voraussetzung ist natürlich ein NFC-fähiger Geldautomat. Gemäss SIX sind mit Stand Anfang 2021 zirka 25% aller Automaten mit NFC ausgestattet.
Die Postfinance ist da vorbildlich: die Umstellung aller Automaten sind weit fortgeschritten.
In Sachen Verfügbarkeit hat digitalmedia.ch bei Geschäftsbanken nachgefragt.
Die Zürcher Kantonalbank schreibt: «zurzeit sind bereits vereinzelt Automaten der Zürcher Kantonalbank mit der NFC-Technologie bestückt.»
Die UBS hat auf die Anfrage nicht reagiert.
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Weiterführende Informationen
- Der Kreditkarten-Impulsgeber – alle Artikel zu den (Digital-)Bezahlkarten auf digitalmedia.ch
- Ratgeber: Prepaid, Debit, Credit – hier gibt es Antworten auf Fragen. Artikel auf digitalmedia.ch vom 28. Juli 2020.
- Aktuell informiert: News zum Digitalbanking – folge auf Twitter den Tweets von digitalmedia.ch
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