«NFC-Karten: So einfach kann man Sie heute beklauen», titelte das Online-Portal nau.ch am 30. Juli 2018.
Das Thema der Sicherheit ist berechtigt, inhaltlich allerdings eher gering zielführend. Nicht der Datendiebstahl ist das vermeintliche Risiko, vielmehr das PIN-freie Bezahlen lässt ein Missbrauchspotential zu.
Kartenzahlung bei Diebstahl
Das kontaktlose Bezahlen entspricht vergleichsweise den Risiken einer Karte ohne NFC-Funktion. Datenklau und das Abfangen einer kontaktlosen Zahlung ist nicht unmöglich, jedoch meines Erachtens im Schweizer Alltag vernachlässigbar. Die Gefahr eines Skimming-Betrugs ist beispielsweise um ein Vielfaches höher.
PIN-freies Bezahlen – Risiken bei Verlust
Bei Verlust der Kredit-/Debitkarte mit NFC-Funktion ist das Bezahlen bis zur Sperrung durch Drittpersonen unbeschränkt möglich.
Doch wie ist die Haftung bei Missbrauch? Banken schreiben in ihren AGB: «Sofern Sie sämtliche Sorgfalts- und Mitwirkungspflichten gemäss AGB eingehalten haben, haften Sie nicht für allfällige durch Dritte missbräuchlich gemachte Transaktionen».
Was tun bei einem Verlust?
Geht die Maestrokarte, Mastercard oder Visa verloren und es werden missbräuchliche Transaktionen gemacht, erstatten Sie bei der Polizei ergänzend zur Bankmeldung eine Anzeige. Mit dem Gang zur Polizei rechtfertigen Sie gegenüber der Bank die missbräuchlichen Transaktionen durch Dritte.
Deaktivierung NFC – Sinn oder Unsinn?
«Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.» (Bertrand Russell).
Alufolie um die Karte wickeln oder ein spezielles Karten-Etui zu kaufen ist ebenso Schwachsin wie die NFC-Funktion grundsätzlich zu deaktiveren, sage ich ungezwungen.
Wäre da nicht das Defizit der Kantonal- und Regionalbanken in Sachen Möglichkeiten der Digitalisierung. Für ein situatives Aus- und Einschalten der NFC-Funktion muss der Karteninhaber stets seine Bank bemühen oder einen bankeigenen Automaten aufsuchen.
[blue_box] NFC-fähige Kredit-/Debitkarten und Anteil am Transaktionsvolumen. Informative Grafiken – aufbereitet von digitalmedia.ch
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Eigenständige Kredit-/Debitkarten-Verwaltung – Fehlanzeige
Digitalisierungs-Offensive der Schweizer Banken. Bis auf bunte Apps und tollen Webdesigns ist funktionell bei den Kunden nicht viel angekommen.
Temporäre Sperrung, Limitenbeschränkung, Geoblocking etc. – der Kunde muss nach wie vor die Bank telefonisch oder schriftlich bemühen. Gut, es gibt Banken, die haben im Kundenportal ein Formular bereitgestellt. Verständnis Digitalbanking im Jahr 2018.
[lightgrey_box] Digitalbanking bei Schweizer Kantonal- und Regionalbanken. Eine Beitragsserie von digitamedia.ch
- Digitalisierungs-Euphorie im Retailbanking – Alter Wein in neuen Schläuchen? Artikel auf digitalmedia.ch vom 5. März 2018.
- Banking und Banken – Tristesse im Retailbanking? Artikel auf digitalmedia.ch vom 17. November 2017.
- Digital-Banking 2017 – sehr viel Luft nach oben? Artikel auf digitalmedia.ch vom 5. Juli 2017.
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MasterCard von Revolut – spielend einfach und sicher
Bei Schweizer Retailbanken unbekannt, bei Revolut Gegenwart: Die Kreditkarte/n jederzeit und rund um die Uhr selbständig und zeitnahe bewirtschaften. Hotline-Nummern auswendig lernen und kennen, Anrufe an Call-Center, Kennen von Öffnungszeiten etc. sind passé.
Die Funktionen beziehen sich auf die physische Kreditkarte. Die Möglichkeiten sind selbsterklärend und lässig mit einem Finger-Wish zu bedienen.
Im Funktionsumfang – Maximalvariante, unterscheiden sich nach Kartentyp (physisch, virtuell):
- Karte (temporär) sperren
- Karten-Passwort wechseln
- Limite setzen
- Geoblocking, einfachste Lösung, statt x-Länder zu bewirtschaften
- NFC ein-/ausschalten
- Bargeldbezug sperren
- Zahlungen E-Commerce ein-/ausschalten
Ein weiterer starker Pluspunkt von Revolut: Jede Buchung wird auf dem Smartphone zeitnahe mit einer Push-Benachrichtigung angezeigt.
[lightgrey_box] Revolut im Schweizer-Alltag. Eine Beitragsserie von digitamedia.ch
- 1 Jahr Revolut Banking Schweiz vom 20. Mai 2018.
- Revolut Mastercard vom 14. September 2017.
- Revolut Eigenüberweisung vom 4. August 2017.
- Revolut – ein Start-up im Alltag vom 8. Juli 2017.
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Sicherheit beschränkt sich nicht auf AGB der Banken
Sicherheit im Umgang mit Bezahlkarten ist letzten Endes eine Sache des Karteninhabers. Gleichwohl haben Banken und Kartenherausgeber in der Nutzung eine hohe Mitwirkungspflicht. Revolut zeigt eindrücklich wie modernes Digitalbanking geht – nutzbringende Funktionen im und für den Alltag.
Sie sorgen sich trotz allem um die Sicherheit? Kontaktieren Sie Ihre Bank und fragen Sie nach der Haftung und den Möglichkeiten einer (temporären) Deaktivierung. Wie hat Ihre Bank reagiert, was waren die Antworten? Lassen Sie uns teilhaben.
Weiterführende Informationen
- Bank Cler – Zak, «das einfachste Banking der Schweiz»? – Artikel auf digitalmedia.ch vom 19. März 2018.
- Ad hoc Informationen auf Twitter von digitalmedia.ch
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