Seit knapp einem Jahr bezahlen Banken auf Sparkonten einen Zins. Und wer in der neuen Zinswelt sein Geld höher verzinst anlegen möchte, gibt es sichere Zins-Alternativen zum Sparkonto: Kassenobligationen und Festgelder.
Doch was sind die Unterschiede zwischen Sparkonto, Kassenobligation und Festgeld? Finde je nach Anlagebetrag und -dauer das passende Zinsprodukt und erhalte ohne grosses Zutun den Extra-Zins.
Der Artikel wird aktualisiert:
05.10.2023 Neu: Die besten Festgeld-Zinsangebote Schweizer Banken
Sparkonto
Sparkonten werden gegenüber Privatkonten verzinst und sind in der Regel spesenfrei. Die Anlagedauer ist eher unbestimmt.
- Eine Mindesteinlage ist nicht vorgegeben.
- Kein fest garantierter Zinssatz (orientiert sich an den Konditionen am Zinsmarkt).
- Sparkonten unterliegen Rückzugsbedingungen: Kündigungsfreier Betrag, darüberliegende Geldbeträge haben Bezugsfristen.
- Zins abzüglich Verrechnungssteuer von 35%, in der Regel per 31. Dezember. Verrechnungssteuerfrei auf Zinsen bis 200 Franken.
Extra-Zinsen auf Sparkonten gibt es für Neukunden. Hier nachschauen: Top-Zinsen bei Schweizer Banken.
Ratgeber Sparkonto
Zu Sparkonten Schweizer Banken gibt es auf digitalmedia.ch lesenswerte Fachbeiträge und Einblicke (Funktionsweise, Zinsen etc.):
- Die Top Banken mit den besten Zinsen
- Tipps im Umgang mit Rückzugslimiten bei Banken
- Sparkonto saldieren einfach gemacht
Kassenobligationen
Nach Sparkonten sind Kassenobligationen1 eine weitere Form von risikogeringen Geldanlagen und eignen sich für mittel- bis langfristiges Anlegen von Guthaben.
- Der Mindestanlagebetrag liegt häufig bei 1’000 Franken. Je nach Bank kann die Mindesteinlage höher oder tiefer sein.
- Der Anlagebetrag und die Laufzeit (1 und 10 Jahren) sind frei wählbar (Mindesteinlage beachten).
- Der Zinssatz ist im Voraus für die gesamte Laufzeit fixiert.
- Der angelegte Geldbetrag ist über die Anlagedauer fix gebunden; die Rückzahlung erfolgt erst am Ende der Laufzeit (Ausnahmen möglich).
- Der Zins wird abzüglich Verrechnungssteuer jeweils alle 12 Monate ab Zeichung dem Verbindungskonto gutgeschrieben.
1 Es gibt Banken, die nennen Kassenobligationen auch Termingelder.
Sind bei Kassenobligationen Gebühren fällig?
Je nach Bank gibt es für die Ausgabe und/oder Verwahrung der Kassenobligationen Gebühren. Es ist wie folgt zu unterscheiden:
- Gebührenpflichtig sind verbriefte Termingelder. Hierzu wird ein Depot benötigt.
- Bei Banken (überwiegend) kostenlos ,wenn die Kassenobligation als Kontrakt in Kontoform geführt wird.
Beispiele Banken mit kostenpflichtigen Kassenobligationen
- Zürcher Kantonalbank: Verwahrungsgebühr
- Zuger Kantonalbank: Kontraktgebühr
- Migros Bank: Verwahrungsgebühr
Beispiele Banken mit gebührenfreien Kassenobligationen
- Glarner Kantonalbank
- Thurgauer Kantonalbank
- Postfinance
Festgelder
Festgeld ist eine kurzfristige Termingeldanlage, üblicherweise 1 bis 12 Monate) und wird in kontoform geführt, daher tendenziell spesenfrei.
- Der Mindestanlagebetrag liegt bei 100’000 Franken. Je nach Bank kann die Mindesteinlage höher sein. Sonderangebote beachten (mit tiefer Mindesteinlage).
- Der Anlagebetrag und die Laufzeit (1 und 12 Monate) sind frei wählbar (Mindesteinlage beachten).
- Der Zinssatz ist im Voraus für die gesamte Laufzeit fixiert.
- Der angelegte Geldbetrag ist über die Anlagedauer fix gebunden; die Rückzahlung erfolgt m Ende der Laufzeit (Ausnahmen möglich).
- Der Zins wird abzüglich Verrechnungssteuer am Ende der Laufzeit dem Verbindungskonto gutgeschrieben.
- In der Regel frei von Kommissionen
Laufend gibt es neue Festgeld-Angebote mit Extrazins und geringer Mindesteinlage. Hier nachlesen (wird laufend aktualisiert).
Gibt es auf Kassenobligationen und Festgelder eine Einlagensicherung?
Ja, wie bei Sparkonten gilt auch für Kassenobligationen und Festgelder eine Einlagensicherung von 100’000 Franken pro Bank und Person.
Zudem werden bei einem Konkurs der Bank alle Fest- und Termingelder fällig.
- Sicherung Schweizer Bankguthaben (esisuisse.ch): Welche Art von Guthaben sind gesichert?
Zinsvorteile Kassenobligationen und Festgelder gegenüber Sparkonto am Beispiel der Nidwaldner Kantonalbank
Bei Kassenobligationen wird eine längere Kapitalbindung mit einem höheren Zins abgegolten. Bei Festgelder ist zwar die zeitliche Bindung kürzer, dafür ist der Anlagebetrag höher, was wiederum mit einem «besseren» Zins entschädigt wird.
Anfallende Gebühren bei Kassenobligationen sind in der Gesamtrechnung zur berücksichtigen (schmälert die Rendite).
Tabelle: Verzinsung NKB
Sparkonto | Kassenobligation | Festgeld | |
---|---|---|---|
«Sparen 10» | 0,90% | ||
1 Monat | 1,25% | ||
3 Monate | 1,30% | ||
5 Monate | 1,35% | ||
8 Monate | 1,40% | ||
2 Jahre | 1,40% | ||
7 Jahre | 1,45% | ||
10 Jahre | 1,50% |
Kassenobligationen und Festgelder auf einen Blick: Eigenschaften, Vor- und Nachteile
Kassenobligationen und Festgelder haben gegenüber Sparkonten eine höher Verzinsung und der Zinsertrag ist fest, auch bei fallenden Zinsen. Demgegenüber bleiben die Gelder für die gesamte Laufzeit gebunden.
Tabelle: Vergleich Kassenobligation, Festgeld und Sparkonto
Kassenobligation | Festgeld | Sparkonto | |
---|---|---|---|
Anlagedauer | mittel/langfristig | kurzfristig | neutral |
Mindesbetrag | 1’000 | 100’000 | frei |
Laufzeiten | 1 bis 10 Jahre | 1 bis 12 Monate | 3 |
Zinssatz | fix | fix | variabel |
Rückzahlung | Ende Laufzeit | Ende Laufzeit | 3 |
Gebühren | teilweise4 | nein | nein |
Vorteil | Höhere Verzinsung | Höhere Verzinsung | am Zinsanstieg teilhaben |
garantierter Zinsertrag | garantierter Zinsertrag | Rückzüge möglich3 | |
Nachteil | Gelder sind gebunden | Gelder sind gebunden | geringere Verzinsung |
Verbindungskonto5 | Verbindungkonto5 | nicht garantierter Zinsertrag |
Die Zinssätze von Kassenobligationen sind auf den Websites der Banken meistens einsehbar. Die Konditionen für Festgelder (Zinsen) sind beim Bankinstitut anzufragen.
3 Sparkonten: Rückzugslimiten und Betragskündigungen beachten
4 Kassenobligationen: Banken erheben teilweise eine Ausgabe und/oder Verwahrungs-/Depotgebühr.
5 Kassenobligationen/Festgelder: Mehrheitlich wird ein Verbindungskonto (Privatkonto) der Bank vorausgesetzt.
Wie bei Sparkonten sind Zinserträge bei Kassenobligationen und Festgelder einkommenssteuerpflichtig.
Top Angebote Festgelder mit Zinsen bis 2%
Es kommt Bewegung in den Zins-Wettbewerb. Hohe Extra-Zinsen gibt es auf Festgelder mit Spezialangeboten. Welche Bank bezahlt die höchsten Zinsen?
Bedingungen (ohne Gewähr und Vollständigkeit)
Thurgauer Kantonalbank
Garantierter Zins während 12 Monaten für Neugelder (Bestandes-/Neukunden). Mindestbetrag CHF 10'000. Angebot gültig bis 17. November 2023.
Valiant
Fixer Zins über die gesamte Laufzeit über 9 oder 12 Monate für Neugelder ab 50'000 Franken.
Schaffhauser Kantonalbank
Extrazins für eine Laufzeit von 3 Monaten ab 5'000 Franken mit einem Maximalbetrag CHF 100'000. Das Angebot ist gültig bis zum 15. Dezember 2023.
UBS
Fixe Laufzeit zu einem fixen Zinssatz von sechs bis zwölf Monaten. Mindesteinlage CHF 25'000 und nur für Neugelder.
Vorgehen: beste Zinsen bekommen
Anregung und Hilfestellung – mit diesen Tipps mehr aus dem Geld machen:
Fokus Anlagedauer
Stehen kurzfristige Ausgaben an, wählt vorteilhafter ein Sparkonto. Für höhere Geldbeträgen ist ein Festgeld mit einer Anlagedauer von bis zu 12 Monaten klar bevorzugt.
Für Spargelder mit einer mittel- bis langfristigen Zeitdauer eigenen sich Kassenobligationen.
Fokus Zinsmarkt
Wer weiter steigende Zinsen erwartet, parkiert seine Gelder je nach Betrag auf Sparkonten oder Festgelder.
Ist der Zinspeak eher erreicht? Mit einer Kassenobligation lässt sich der gegenwärtige Zins auf mehrere Jahre fixieren.
Eine weitere Variante wäre das Splitting:; Spargelder in verschiedene Tranchen aufteilen (Verfügbarkeit/Laufzeit und Zins).
Angebote vergleichen
Tiefe Zinsen, hohe Gebühren? Nicht bei der Hausbank verharren. Treue zahlt sich nicht aus und der Kunde verschenkt viel Geld.
Bei zahlreichen Banken gibt es für Neukunden attraktive Sparzinsen. Eine Neueröffnung geht heute online und ohne Aufsuchen einer Filiale.
Übersicht Top-Zinsen auf Sparkonten:
Für höhere Beträge und/oder langfristige Spargelder bieten Kassenobligationen und Festgelder klar höhere Zinsen.
Wechsel Privatkonto auf ein kostenloses Konto von Neon oder Yuh
Mit einem kostenlosen Privatkonto und einer gratis Mastercard lässt sich im Jahr je nach Bank bis zu 120 Franken einsparen. Und wer mit der Karte im Ausland viel bezahlt, bekommt mit Neon und Yuh weitere klare Gebührenvorteile:
- Im Ausland günstig bezahlen – Neon, Kredit- oder Debitkarte?
Gebührenersparnis ist ein zusätzlicher und bedingungsloser Extra-Zins.
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