Eigenständig die Säule 3a verwalten und in Vorsorgefonds investieren. Verständlich, die Nachfrage nach Smartphone-Apps für die Vorsorge in der dritten Säule boomt. Filialbanken möchten demzufolge am lukrativen Markt an digitalen 3a-Lösungen teilhaben. Wer genauer hinschaut erkennt Widersprüche: Preislich sind die Angebote oft nahverwandt, die Kehrseite zeigt die Leistung, auch im Kleingedruckten.
Viac, Frankly, UBS und Co. – finde die beste 3a Vorsorge App 2023. Welches Angebot ist passend? Gebühren und die Performance sind wesentliche Leistungsmerkmale. Oft die Schwierigkeit: Informationen sind oft nur schwer zugänglich und leicht verständlich. Der Säule 3a App Vergleich von digitalmedia.ch nennt die Transparenz oder welche Anbieter ihre Informationen gerne im Nebel belassen.
Welcher 3a App Anbieter passt am besten?
- Die digitalen 3a Vorsorgefonds auf einen Blick – Anbieter, Gebühren, Anlageinstrumente
- Hohe Kosten drücken die Performance – Gebührencheck
- Ist die Performance einsehbar? – ein Rendite-Vergleich wird oft erschwert mit nicht oder nur teilweise einsehbaren Informationen
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Sparen 3 Maximalbetrag 2023
Gegenüber 2022 hat sich der Maximalbetrag für das Jahr 2023 verändert. Neu beträgt für Erwerbstätige mit Pensionskasse der Maximalbetrag 7’056 Franken, gegenüber 2022 mit 6’883 Franken.
Wer darf in die Säule 3a nutzen
Fälschlicherweise oft nennen Medien die Pflicht mit Zugehörigkeit einer Pensionskasse. Das ist falsch.
Jeder/jede, der in der Schweiz erwerbstätig ist und ein AHV-pflichtiges Einkommen hat, darf in die Säule 3a einzahlen: unabhängig von der Höhe des Einkommens und BVG-Obligatoriums.
Wer ein AHV-pflichtiges Einkommen hat und nicht einer Pensionskasse angehört, kann gleichwohl die Vorteile der dritten Säule nutzen.
Der bestimmende Unterschied zwischen mit und ohne PK-Anschluss liegt im jährlichen Einzahlungsbetrag – und somit auch für den steuerlichen Abzug:
- Für Personen mit Pensionskasse liegt der Maximalbetrag im Jahr 2023 bei 7’056 Franken (kleine Säule 3a).
- Arbeitnehmende ohne Pensionskasse dürfen 20 Prozent des Netto-Einkommens einbezahlen, maximal 35’280 Franken (grosse Säule 3a).
Sparen 3 Tipps und viel Wissen – zur Vorsorge 3a auf digitalmedia.ch
Viac, Frankly, UBS und Co. – digitale 3a Vorsorgefonds auf einen Blick
Gelungenes wird gerne kopiert. Wenn zwei sich streiten, lacht der Dritte. Wettbewerb fördert Innovationen und senkt die Gebühren. 3a-Sparer profitieren wirksam vom Wettbewerb um 3a-Gelder.
Die Angebote sind zahlreich und weiterhin anwachsend. Spürbar ersichtlich haben Filialbanken im 2022 ihre digitale 3a-Lösungen protegiert. Wenn auch oft trivial umgesetzt: neuer Wein in alten Schläuchen? Digitalmedia.ch klärt auf.
Angebote von echten «3a-Apps»
Mit «echte 3a-Apps» ist das Hauptmerkmal auf den Fokus einer gänzlichen digitalen Vorsorge gemeint. Nämlich «Alles aus erster Hand».
Nach Fintechs fördern auch Filialbanken wie die Zürcher Kantonalbank mit Frankly reine digitale 3a-Apps. Differenzieren tun sich die ungleichen Paare mit den eingesetzten Anlageinstrumenten. Fintechs nutzen die Vielfalt des Marktes und setzen auf ETFs und Indexfonds. Filialbanken werben hingegen für ihre eigenen Fondslösungen.
Mit einer erkennbaren eigenständigen 3a-App ist verständlicherweise die Gewinnung von Neukunden im Fokus. Besonders prägend bei der Vontobel Bank und der Graubündner Kantonalbank.
Angebote von Filialbanken mit digitalen 3a-Fonds in «Banken-Apps» eingebettet
Unübersehbar das Tun der Filialbanken in dieser Gruppe: «Alles aus einer Hand». Vordringlich steht das Halten von Kunden im Kernmotiv. Mit der Neukundengewinnung dürfte das klassische Up- und Cross-Selling zum tragen kommen.
Die technische Umsetzung erfolgt im «Add-on»-Verfahren zum bestehenden E-Banking beziehungsweise App der jeweiligen Bank.
Progressiv sind die beiden Grossbanken mit ihren neuen passiv verwaltetet Indexfonds. Wogegen die Kantonalbanken aus St. Gallen und Luzern an ihren altüberlieferten Vorsorgefonds festhalten.
Wer bei der Credit Suisse als Neukunde nur eine CSX-Vorsorge tätigt, bekommt ungefragt ein CSX-Konto inklusive Debit Mastercard.
Digitale Vorsorgefonds: weitere Angebote
Zu guter Letzt sei löblich das Angebot von Descartes erwähnt. Irrtümlich wird von einer reinen 3a-App gesprochen (Native App). Der Zugang zum 3a-Portfolio von Descartes (auch für Neukunden) geschieht über den Webbrowser und ist für Mobile kompatibel (Web App).
Dessen ungeachtet ist Descartes ebenso eine reine digitale 3a-Vorsorgelösung: Eigenständig die Säule 3a verwalten und in Vorsorgefonds investieren.
Der Zugang zum 3a-Portfolio von Descartes (auch für Neukunden) geschieht über den Webbrowser.
Descartes setzt auf risikobasierte Anlagestrategien. Bei reduzierter Volatilität ist daher eine höhere Aktiengewichtung bei gleichem Risiko möglich.
Hohe Kosten drücken die Performance
Mit dem Markteintritt von Viac hat die 3a-Fonds-Oligarchie erfreulicherweise Schlagseite bekommen. Das gesicherte Preisgefüge ist zerfallen.
Das Alleinrecht der Filialbanken bezahlte der Kunde Jahr für Jahr mit einer demontierten Rendite.
Der Kostenaspekt sollte bei der Entscheidung für oder gegen einen 3a-Fonds mit Nachdruck eine wichtige Rolle spielen.
Gebühren werden unabhängig der Entwicklung fällig. Eine Kenngrösse, die im Vergleich zur Performance in der Gegenwart ein bekannter Faktor ist.
Gebühren sind immer fällig, auch bei negativen Renditen.
Digitale Anlagelösungen werden erfreulicherweise tendenziell mit «Pauschalgebühr» oder «All-in-Fee» ausgeweisen beziehungsweise abgerechnet.
Die Gesamtgebühren sind dennoch nicht bei allen leicht einsehbar beziehungsweise auffindbar.
Bewertung:
Was kosten die Fonds und wie verständlich und einfach sind die Informationen einsehbar? Das digitalmedia.ch Rating:
Gebührenbewertung 1 | Gebühr 2 | Informationen | |
---|---|---|---|
Viac | sehr gut | 0-0,43% | sehr gut |
Frankly | sehr gut | 0,45-0,5% | gut |
Selma | genügend | 0,9% 3 | sehr gut |
Descartes | gut | 0,65-0,8% | sehr gut |
Finpension | sehr gut | 0,42% | sehr gut |
Volt 3a | gut | 0,69-0,74% | gut |
Pando | genügend | 0,99% | gut |
Gioia 3a | genügend | 0,71-0,88% | gut |
Denk 3a | gut | 0,65-0,8% | genügend |
Fluks 3a | gut | 0,6% | sehr gut |
CSX | gut | 0.8% | ungenügend |
UBS key4 | gut | 0,75% | genügend |
1 Bewertung für die höchste Aktienquote
2 Verwaltungs-/Depotgebühren und Produktkosten. Exkl. mögliche Wechselkurszuschläge, Stempel- und Börsenabgaben und MWSt.
3 Für Anlagesumme bis 50'000 Franken
Mit digitalmedia.ch und frankly einfach und kostengünstig in Vorsorgeprodukte investieren. Erhalte bei frankly auf die Gebühren einen Gutschein von 35 Franken plus eine Gewinnchance auf 1'000 Franken1.
- App herunterladen oder via Web online registrieren
- Gutscheincode DIGITALMEDIA Kontoeröffnung eingeben
- Erste Einzahlung tätigen
1 Für Neukunden von frankly bei erster Kontoeröffnung, einlösbar innerhalb von 48 Stunden. Gutschein anzeigen (frankly.ch).
Die Performance oder, wie ist die zurückliegende Leistung des Fonds
Die zweite wichtige Kenngrösse ist die Performance beziehungsweise erzielte Rendite, denn:
- Die Performance1 ist ein Rückblick und daher ein unverfälschter Beweis über die zurückliegende Leistung des Fondsanbieters, insbesondere im Vergleich zur Konkurrenz.
1 Jedoch kein Garant für mögliche Entwicklungen
Ein einfacher Rendite-Vergleich wird oft erschwert mit nicht oder nur teilweise einsehbaren Informationen.
Ein weiteres Ärgernis: In der Performance-Grafik sind oft nicht alle Gebühren enthalten – Brutto- oder Nettoperformance? Erfreulicherweise wiedergeben digitale Anbieter die Performance überwiegend in Nettowerten.
Traditionelle Fonds von Filialbanken nennen in ihrer Performance die Bruttowerte, also nur nach Abzug der Vergleichsgrösse TER (Total Expense Ratio). Mit «Total Expense» sind die Kosten oft nicht abschliessend. Hinzu kommen beispielsweise Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf von Fonds. Ebenso können für das Fondsdepot Gebühren fällig werden. Werden auch diese Kosten in der Rendite berücksichtigt, sprechen wir von Nettoperformance.
Bewertung:
- Gibt es einen einsehbaren Leistungsausweis (Performance-Entwicklung)?
- Ist die Rendite verständlich und die Informationen sind leicht zugänglich?
Bewertung | Handelszeitung | |
---|---|---|
Viac | sehr gut | ja |
Frankly | gut | ja |
Selma | schlecht | – |
Descartes | sehr gut | ja |
Finpension | gut | ja |
Volt 3a | schlecht | – |
Pando | schlecht | – |
Gioia 3a | sehr gut | ja |
Denk 3a | ungenügend | ja |
Fluks 3a | gut | ja |
CSX | ungenügend | – |
UBS key4 | genügend | – |
Einen soliden Performance- und Kostenvergleich veröffentlich jährlich die Handelszeitung in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft in Fribourg.
Impulse: Die passende 3a Vorsorge App
1
Bieten 3a Fonds mit Gesamtgebühren von mehr als 0,7% echten (persönlichen) Mehrwert?
- Die Kosten von aktiven Fonds lassen die Rendite zusehends schmelzen. Ergo schneiden passive Fonds mithin besser ab als aktive.
- Teure Fonds nutzen (angeblich) Marktopportunitäten. Der grosse Irrtum, deutlich ausgeprägt im 2022.
Auffallend zunehmend werden mancherorts die Gebühren verdunkelt gehalten. Typische Merkmale von Nepper-, Schlepper- und Bauernfänger lassen sich jedoch leicht aufdecken, erkennbar unter anderem an:
- Gesamtkosten werden bedeckt gehalten
- Gebühren werden in Monaten angezeigt
2
Die Performance ist ein unverfälschter Beweis über die zurückliegende Leistung des Fondsanbieters.
Wie kann ich von meinem bisherigen Säule 3a Anbieter wechseln? – so funktionierts.
3
Investieren mit gutem Gewissen: ESG-Kriterien und wie ist der Impact meiner Anlage? Was sagen diese Kriterien aus?
Das Anlageuniversum ist riesig, somit auch das Risiko von Greenwashing. Nachhaltiges Anlegen bedingt ein persönliches Auseinandersetzen. Auf digitalmedia.ch gibt es eine Orientierung:
- Sparen 3 nachhaltig anlegen – ein Verständnis-Ratgeber
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Weiterführende Informationen
- Sparen 3a Vorsorgefonds 2022 – die besten Sparen 3a Vorsorgefonds ist eine Studie der Hochschule für Wirtschaft in Fribourg in Zusammenarbeit mit der Handelszeitung.
- Der digitale Vorsorgebanking-Impulsgeber. Alle Artikel zum Thema «digitale Vorsorge» auf digitalmedia.ch
- Gebühren und Kosten – die Renditebremser von traditionellen 3a-Vorsorgefonds
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