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Säule 3a-Fonds im Gebührenvergleich Herbst 2023

Bei Vorsorgegelder mit einer langen Anlagedauer summieren sich die Gebühren. Über Jahre mindert das einen hohen Teil der 3a-Rendite. Bislang haben positive Aktienmärkte die Kosten verhüllt und man schaute weg. Seit gewisser Zeit tendieren die Börsen seitwärts und die Gebühren werden nicht mehr so leicht kompensiert. Der Säule 3a-Fonds-Gebührenvergleich von digitalmedia.ch gibt Auskunft.

Im Kundengespräch fragt die Bank nach der persönlichen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft. Die Antworten wiedergeben das Anlegerprofil und daraus ableitend gibt es die 3a-Anlagestrategie. Es geht hervor, wie hoch der Anteil an Obligationen und Aktien ist. Die Kosten hingegen finden kaum Beachtung, sei es aus Kalkül, Nichtwissen oder Bequemlichkeit. Dabei lassen sich mit kostengünstigen 3a-Anlagen viel Geld sparen.

Bild: SMI im 3-Jahresvergleich – ausser Spesen nichts gewesen?

Gebühren sind immer fällig, auch bei negativer Rendite (cash.ch)

Sparen 3a-Fonds Gebühren kennen, Renditechance wahren

3a-Vorsorgefonds kosten; das wird gewissermassen fast nur mit der Börsenabrechnung sichtbar. Weitere Gebühren werden direkt dem Fonds «verdeckt» belastet.

Je nach Art der Kostenverrechnung hat das wiederum unterschiedliche Wirkung auf den Performance-Ausweis des Fonds. Netto oder Brutto? Oft unklar und täuschend.

Je nach Absicht der Bank, findet die attraktivste Preisetikette bevorzugte Anwendung. Gelangen aber weitere Gebühren zur Gesamtrechnung, ändern sich die Kosten erheblich.

Es reicht heute nicht mehr, nur auf das mediale Preisschild zu achten. Nur wer sich den Gesamtkosten bewusst ist, kennt die wahre Netto-Rendite seiner 3a-Vorsorge-Lösung.

Wer von Beginn an Gebührenfehler vermeidet, kann den Erfolg seiner 3a-Anlage merklich stärken: Gebühren sparen, weitere Renditechance wahren.

Die Administrationsgebühr

Die Bezeichnung dieser Kostenart kann je nach Bank unterschiedlich lauten. Gemeint ist jedoch tendenziell die Depotgebühr zur Aufbewahrung der Fonds.

  • Wiederkehrend
  • Gebühr in %, jährlich (p.a.), teilweise zuzüglich MWSt
  • Zulasten 3a-Abrechnungskonto, quartals-, halbjährlich oder jährliche Belastung
  • Ist in der Fonds-Kursentwicklung (Factsheet) nicht enthalten

Die Ausgabe- und Rücknahmekommissionen

Beim Kauf und Verkauf von traditionellen 3a-Fonds sind Kommissionen fällig. Bei passiven ETFs und Indexfonds wird für den Handel eine Transaktionsgebühr verrechnet. Vereinzelt erheben Banken für den Kauf/Verkauf von Vorsorge-Fonds ausserdem eine Handelscourtage, beispielsweise die Aargauische Kantonalbank.

  • Transaktionsabhängig
  • Gebühr in % vom Investitionsbetrag
  • Wird in der Regel von der Investitionssumme abgezogen. Ausgabe- und Rücknahmekommissionen können auch dem Fonds belastet werden.
  • Ist in der Fonds-Kursentwicklung nicht enthalten

Produktkosten (TER)

Die Bezeichnungen können je nach Bank differenzieren wie «Verwaltungsgebühr» oder auch «Management Fee». Üblich ist hingegen der Total Expense Ratio (TER). Mit dem TER werden die Kosten der Fondsverwaltung ausgewiesen.

  • Wiederkehrend
  • Gebühr in %, jährlich (p.a.)
  • Wird direkt dem Fondsvermögen belastet
  • Ist in der Fonds-Kursentwicklung enthalten

Administrationsgebühren, Ausgabe- und Rücknahmekommissionen und die Produktkosten sind die wesentlichen Gebührenarten. Weitere mögliche Kostenkomponenten sind (indirekte Kosten, nicht abschliessend):

  • Stempel- und Börsenabgaben
  • Wechselkurszuschläge für Währungstransaktionen

Säule 3a-Fonds im Gebührenvergleich

Der Gebührenvergleich umfasst die Kostenarten: Administrationsgebühren, Ausgabe- & Rücknahmekommissionen1 (zusammengefasst in «Costs») und Produktkosten (TER).

Die Tabelle ist nach Spalten sortierbar (Standard nach Aktienquote, aufsteigend).

Die Spalte «Costs» umfasst: jährliche Administrationsgebühr (exkl. TER) sowie 1Transaktionskosten auf 10 Jahre umgerechnet (Ausgabe- & Rücknahmekommissionen und Transaktionsgebühr). Die Angebote der ZKB, UBS und Viac sind passive Geldanlagen. Viac: Swisscanto und Obligationen.

Die Tabelle zeigt, wie unterschiedlich ausgeprägt die Banken die Gebühren ausarbeiten.

  • Beispielsweise Postfinance und die Basellandschaftliche Kantonalbank erheben zwar keine ausgewiesenen Kommissionen und Depotgebühren, gehören dennoch zu den hochpreisigen Angeboten.
  • Die Anlagen von Viac haben eine leicht verständliche Pauschalgebühr und sind die günstigsten Angeboten überhaupt.
  • In der Anlagestrategie «Wachstum» mit einer Aktienquote von 50 bis 70 Prozent liegen die Gesamtgebühren in einer weiten Bandbreite von 0,4% (Viac) und 1,48% (BLKB).

Gebührenvergleich in Franken: BLKB vs. Viac

Um die Bedeutung der Gebühren verständlich hervorzuheben, nachfolgend in Franken dargestellt2.

Viac 60BLKB 65
Gesamtgebühr p.a.0,40%1,48%
Endkapital54'58051'341
Gebührentotal1'2644'503
Mehrkosten ggü Viac+3'239
(19.10.2023/digitalmedia.ch, ohne Gewähr, in CHF, mögliche Rundungsdifferenz, Quelle: blkb.ch, viac.ch)

2 Jährliche Sparen 3-Einzahlung von 5'000 Franken (Anfang Jahr), Anlagedauer 10 Jahre mit einer Bruttorendite von 2% (p.a.), ohne indirekte Kosten wie Stempel und Wechselkurszuschlag.

Das Produkt der BLKB «Next Generation Growth 65» mindert die persönliche Vorsorge gegenüber Viac um hohe 3'200 Franken.

Der Renditecheck Sparen 3-Fonds: Ist teuer besser?

Erst die Berücksichtigung aller gewichtigen Gebühren wiedergibt die Netto-Rendite – und relativiert teilweise die zu selbstbewussten Performance-Charts von Fonds-Factsheets.

Die Tabelle ist nach Spalten sortierbar (Standard nach Aktienquote, aufsteigend).

Die Spalte «Kosten» umfasst die Gebühren gemäss obiger Tabelle «Säule 3a-Fonds im Gebührenvergleich». Die Renditen aus YTD und Vorjahre sind netto nach Abzug Gebühren.

Teuer ist keine Garant für eine Mehrrendite, oft eine Bürde, wie die Beispiele der Kantonalbanken aus Baselland und Aargau sowie Postfinance zeigen.

Die 3a-Fonds der Postfinance sind im oberen Gebührensegment, doch enttäuschend die Leistung.

Glänzend im Ad hoc-Renditecheck sind die Produkte von Viac und Frankly. Selbst die Anlagestrategie von Viac mit einer Aktienquote von 20% übertrifft deutlich das Produkt der AKB mit einer Aktienquote von 45 Prozent.

Auch für die Fonds-Experten der St. Galler Kantonalbank mit variablen Aktienquoten sind die Produkte von Viac unerreichbar.

Hinweis: Die Anlageprodukte beinhalten teilweise je Anlagestrategie eine höhere/variable Aktienquote. Die Länder-, Branchen, Währungs- und Assetallokation kann jeweils differenzieren und ist für den Performanceunterschied eine mögliche Erkärung.

Einen soliden Performance- und Kostenvergleich veröffentlich jährlich die Handelszeitung in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft in Fribourg.

Fazit: Hohe Kosten drücken die Performance

Gebühren werden unabhängig der Entwicklung fällig – auch bei negativer Rendite. Und es ist eine Kenngrösse, die im Vergleich zur Performance in der Gegenwart ein bekannter Faktor ist.

Der Kostenaspekt sollte daher bei der Entscheidung für oder gegen einen 3a-Fonds mit Nachdruck eine wichtige Rolle spielen.

In der Performance-Grafik sind oft nicht alle Gebühren enthalten: Brutto- oder Nettoperformance? Wer hingegen mit den Gebührenarten vertraut ist, kann (bewusste) Täuschungen leicht aufdecken. Die Performance ist zwar ein Rückblick, jedoch ein unverfälschter Beweis über die zurückliegende Leistung des Fondsanbieters, insbesondere im Vergleich zur Konkurrenz.

Nicht gutes Geld schlechten 3a-Fonds nachwerfen: Wie kann ich von meinem bis­her­igen Säule 3a An­bieter wech­seln? – so funktionierts.

Vorsorge 3a-Fonds: Gebühren erkennen

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Kommentare

Eine Antwort zu „Säule 3a-Fonds im Gebührenvergleich Herbst 2023“

  1. Schade werden von der BLKB nur die aktiven Fonds gezeigt, obwohl diese Bank die günstigsten passiven Fonds in der Vorsorge anbietet. z.B. BLKB iQ Switzerland mit einer Gebühr von nur 0.35% p.a!

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