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Säule 3a Gebühren-Vergleich

Nicht nur Nässe, Kälte und Nebel bringt uns der Herbst. Jetzt und wie alljährlich kontaktieren Filialbanken ihre Kunden zum Maximalbetrag 2021 der dritten Säule. Doch prüfe, wer sich bindet: der Säule 3a Gebühren Vergleich zeigt versteckten Kosten der Kantonal- und Regionalbanken.

Ein Vorsorgekonto wird bei den meisten Filialbanken zwischen jährlich 0% und etwa 0,2% verzinst. Chancen auf einen Mehrertrag bieten Vorsorge-Anlagefonds. Verständlich, versuchen nun Filialbanken ihre Säule 3a-Hausfonds zu verkaufen. Doch aufgepasst: Viele Banken empfehlen bevorzugt ihre Fonds deshalb, da sie gut daran verdienen.

Inhalt

Gebühren und Kosten sind Renditebremser

Beim Anlageentscheid sollte nicht ausschliesslich die erzielte Mehrjahresrendite entscheidend sein. In der Performance-Grafik sind oft nicht alle Gebühren enthalten.

TER als ausgewiesene Vergleichsgrösse 

Die gebräuchliche Vergleichsgrösse ist die «Total Expense Ratio» (TER). Darin enthalten sind unter anderem Management- und Verwaltungsgebühren.

Auf die Gesamtkosten achten

Mit «Total Expense» sind die Kosten oft nicht abschliessend. Hinzu kommen beispielsweise Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf von Fonds. Ebenso können für das Fondsdepots Gebühren fällig werden.

Kosten bei 3a-Fonds sind oft nicht einfach leicht zu erkennen, da unterschiedliche Bezeichungen genutzt werden. Zusätzlich erschwerend ist das Auffinden der Gebühren insgesamt, da auf vielerlei Listen verwiesen wird.

Mögliche Zusatzgebühren und deren Bezeichungen, die in der Total Expense Ratio nicht enthalten sind:

  • Transaktionskosten
  • Börsenkommission
  • Ausgabekommission
  • Rücknahmekommission
  • Depotgebühr
  • Stempelgebühr

Wechsel der 3a-Anlagestrategie

Auch Sparen 3a-Fonds sollten im Hinblick auf die persönliche Anlagestrategie überprüft werden: etappierte Reduzierung Aktiengewichtung im Hinblick auf die Pensionierung odergeplanter Hauskauf.

Bei einem Wechsel der Anlagestrategie können bei Fonds von Filialbanken abermals Transaktionsgebühren fällig werden: Ausgabe- und Rücknahmekommissionen.

Anlagekosten und -gebühren sind relevant, weil diese das Anlageergebnis negativ beeinflussen. Die Kostenunterschiede sind teilweise erheblich – je nach Produkt und Anbieter.

Gebühren am Beispiel der Luzerner Kantonalbank

Der Säule 3a Gebühren Vergleich von digitalmedia.ch zeigt aus der Praxis, auf was zu achten ist. Ein Beispiel anhand der Luzerner Kantonalbank.

LUKB Expert-Vorsorge 75

Im Factsheet der Luzerner Kantonalbank zum Vorsorge-Fonds «Expert-Vorsorge 75» steht (Zugriff: 13.10.2021):

  • Jährliche Pauschalkommission/TER von 0,8% (1)

Nicht leicht erkennbar sind hingegen weitere Gebühren:

  • Ausgabekommission von 0,4%, einmalig (2)
  • Depotgebühr 0,25%, jährlich

(1) Die Pauschalkommission wird über die Reduktion der Brutto-Performance abgerechnet.
(2) In der Gesamtkostenrechnung wird die Ausgabekommission auf 10 Jahre hochgerechnet.

Aus einer Pauschalkommission von mutmasslichen 0,8 Prozent werden Gesamtkosten von nahezu 1,1 Prozent.

Bei Gebühren und Kosten genau hinzuschauen

Gesamtkosten versus Pauschalkommission/TER: Bei einer LUKB 3a-Anlagesumme von 60’000 Franken gibt es in einem Jahr Mehrkosten von 180 Franken. Auf zehn Jahre satte 1’800 Franken.

Anlagedauer0,8%1,1%
1 JahrCHF 480CHF 660
10 JahreCHF 4’800CHF 6’600
LUKB Expert-Vorsorge 75 Gesamtkosten (digitalmedia.ch)

Die Rechnung ist einfach: höhere Kosten bedeuten eine geringere Rendite.

Gebühren sind immer fällig, auch bei negativen Renditen

Es kann auch Anlagejahre geben mit negativen Renditen, beispielsweise wie 2018. Die Gebühren sind gleichwohl fällig.

Der Kostenaspekt sollte bei der Entscheidung für oder gegen einen 3a-Fonds mit Nachdruck eine wichtige Rolle spielen.
  • Die Performance ist ein Rückblick. Hat jedoch keine prognostische Relevanz auf zukünftige Entwicklung.
  • Gebühren hingegen werden unabhängig der Entwicklung fällig. Eine Kenngrösse, die im Vergleich zur Performance in der Gegenwart ein bekannter Faktor ist.

Heute gibt es Alternativen: die digitalen 3a-Apps von Viac, Frankly

Filialbanken verdienen gut an ihren Kunden und verkaufen bevorzugt ihre eigenen Produkte. Jahr für Jahr werden hohe Provisionen fällig.

Mal ehrlich, welche Gegenleistung erhalten Sie für Ihr Geld?

Die Digitalisierung schafft Alternativen mit klaren Kostenvorteilen – digitale Vorsorge 3a-Apps:

  • zeitlich unabhängig
  • leicht verständlich
  • kostengünstig
  • höhere Renditechancen mit wegweisenden Anlagelösungen

Erfahrungen mit Viac

Säule 3a App Übersicht (Teilauszug)

Angebote von Geschäftsbanken oder Fintechs mit nahstehenden Geschäftsbanken:

Attraktive digitale 3a-Lösungen kosten jährlich weniger als 0,5 Prozent, beispielsweise Viac, Frankly oder Finpension. Sind Anbieter mit Gesamtkosten von mehr als 0,50% noch gewissenhaft?

Vergleich 3a-Fonds Luzerner Kantonalbank und Viac

Nach Wünschen der Anleger sollte ein Fonds eine tolle Performance ausweisen und preislich günstig sein. Doch was taugen «Billig»-Angebote bzw. ist teuer einfach besser?

Wie sehr eine Fonds-Gegenüberstellung entschieden ratsam ist, zeigt das Beispiel des LUKB Expert-Vorsorge 75-Fonds im Vergleich zu Viac.

Stammdaten Fonds-Vergleich

AnlagekategorienLUKB Expert-Vorsorge 75Viac Schweiz 80
Aktiengewichtung75%80%
Obligationen19%
Immobilien/Edelmetalle3%15%
Liquidität3%5%
Anlagen in CHF76%73%
Quelle: lukb.ch / viac.ch (13.10.2021)

Gebührengegenüberstellung

Die Netto-Gebühren der beiden Fonds werden von digitalmedia.ch wie folgt ausgewiesen:

AnlagekategorienLUKB Expert-Vorsorge 75Viac Schweiz 80
Gesamtkosten in %1,09%0,46%
Gesamtkosten in CHF:
– Anlagesumme 30'/Jahr327.–138.–
– Anlagesumme 60'/Jahr654.–276.–
Kalkulation: digitalmedia.ch / 13.10.2021

Bereits obige Jahrestabelle wiedergibt einen beachtlichen Kostenunterschied.

Die nachfolgende Grafik zeigt nun die Summe der Gebühren über insgesamt 10 Jahre – jährliche 3a-Einzahlung von CHF 5'000 zuzüglich einer Rendite von 4%.

Der Vorsorge-Fonds der LUKB kostet nach 10 Jahren 3'365 Franken. Im Vergleich der Fonds von Viac mit 1'420 Franken. Das ist insgesamt eine Differenz von knapp 2'000 Franken oder jährlich von 195 Franken.

Wer beispielsweise auf den teuren Fonds der LUKB setzt, muss 2'000 Franken Mehrrendite erwirtschaften, um lediglich die Gebühren-Mehrkosten wettzumachen.

Performance- und Renditevergleich

Der LUKB Vorsorge-Fonds wurde im 2017 initiiert, daher werden die Daten ab 2018 bis 30.09.2021 gegenübergestellt.

Die Renditewerte je Jahr stammen aus den Fondsdetails des jeweiligen Anbieters unter Berücksichtigung einer jährliche 3a-Einzahlung von 5'000 Franken.

Der Fonds von Viac hat in der Vergleichsperiode 2018 bis September 2021 eine Mehrperformance von 5,4 Prozent. Der Netto-Renditvergleich zeigt, teuer ist nicht besser.

Fazit und Checkliste

In Gesprächen finden Bankmitarbeitende allerlei Verkaufsargumente, um ihre Hausfonds zu verkaufen; beliebt sind bunte Performance-Grafiken.

Leicht zusammengefasst sind folgende drei Überlegungen für den Entscheid beizubeziehen:

  1. ETF/Indexfonds vs. aktive Fonds von Filialbanken
    Aktiv gemanagte Fonds sind fast nie besser als ETFs (Vergleichsindex) – aber deutlich teurer.
  2. Kosten
    Hohe Gebühren schmälern die Rendite insgesamt: Zur Kompensation wird eine klare Mehrrendite benötigt. Bei aktiven Fonds oft ein Wunschdenken.
  3. Risikostreuung
    Nie alles auf eine Karte setzen: Risiken lassen sich mit ETF/Indexfonds sehr breit streuen. Während klassische Fonds tendenziell auf Einzeltitel setzen.

Zu beachtende Punkte in Sachen Kosten und Gebührenvergleich:

  • Ein reiner Performance-Vergleich ist ein Rückblick.
  • Auf Gebührengleichheit achten wie Ausgabe- und Rücknahmegebühr
  • Fonds mit ähnlicher Aktiengewichtung gegenüberstellen

Eine Anlagelösung einer 3a-App mit einem Volumen von 35’000 Franken kann ggü. einem Anlagefonds in einem 10-Jahres-Vergleich gut bis zu 4’000 Franken Mehrrendite erziehlen.

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